Roadtrip durch Süd-Australien
BERICHT II: South Australia
Wie alles begann: Road Trip Northern TerritoryWir verlassen das größte Territory Australiens und fahren weiter und immer weiter den Stuart Highway Richtung kühleren Nächten, noch mehr Fliegen (ist das möglich??) und Meeresküste der Großen Australischen Bucht. Hier folgen Tag 8 bis 12 unseres Roadtrips quer durch Australien, weiterhin mit 4x4 Auto und Dachzelt:
Tag 8: Uluru und Kata Tjuta National Park - Coober Pedy
755 kmEin weiterer langer Tag im klimatisierten Auto. Wir lieben unser schiffartiges Riesenvehikel mittlerweile sehr und auch das Dachzelten macht soviel Spaß, wobei wir diese Nacht erstmalig nicht im Zelt verbringen: Wir haben eine unterirdische Ferienwohnung in Coober Pedy, der Opalminenstadt Australiens, gebucht.
Angenehme, natürlich klimatisierte 24 °C erwarten uns, umgeben von rauen, aus dem Stein gefrästen Wänden feiern wir den 2. Advent im Luxus: 90 qm surreales Ambiente im wahrsten Sinne down under (earth) und zwei Kerzen auf dem Tisch.
Wir besichtigen Untergrundkirchen, die in Kreuzform in den Berg gefräst wurden. Bereits Anfang des letzten Jahrhunderts wurden die ersten Minen gegraben, über den ersten Weltkrieg geriet die Stadt in Vergessenheit und erlebte 1919 einen Wiederentdeckungs-Boom.
Der Name Coober Pedy ist die englische Schreibweise des indigenen Worts kupa piti, übersetzt das Loch des weißen Mannes. Hier wohnen ca. 1500 Einwohner, davon über die Hälfte in Untergrundwohnungen, teilweise noch per Hand gegraben oder neuer, mit Maschinen. Noch immer wird dort Opal abgebaut, die meisten Minenarbeiter arbeiten selbstständig und hoffen auf eine Opalader mit möglichst dunkelem Opalgestein (sogar schwarzen Opal gibt es hier). Es ist ein rauer Ort mit großem Männerüberschuss.
Tag 9: Coober Pedy - Coward Springs auf dem Oodnadatta Track
240 kmVormittags verabschieden wir uns mit einem Museumsbesuch der Old Timers Mine (https://www.facebook.com/OldTimersMine/) von Coober Pedy. Wir steigen in eine der ältesten Minen hinunter und begehen Untergrundwohnungen im Wandel der Zeit. Sogar eigenes Opal darf man in einem kleinen Steinareal schürfen, was Töchterlein exzessiv in Anspruch nimmt.
Wir verlassen den Highway und fahren genau nach Osten: Wir möchten auf den ältesten Offroad Track Australiens, den Oodnadatta Track, stoßen. Dieser führt im Ganzen von Marla nach Marree, wir treffen auf ihn in William Creek dazu, einem Örtchen mit nur drei gemeldeten Einwohnern. Pub, Hotel, Flughafen und dazugehörige Flugzeuge gehören dem Pastor vor Ort, der ebenfalls der Chef der anderen beiden Personen ist.
Im Pub bei einem Kaffee und Eis quatschen wir eine Runde mit seiner Angestellten: eine Verfechterin der Einsamkeit, eine Heldin des Outbacks mit einem Rucksack voller Geschichten. Ein kleiner, feiner Campingplatz mit natürlichem Spa dank der Coward Springs, gibt uns Unterkunft für die Nacht. Die Besitzer vertrauen auf die Ehrlichkeit der Besucher, die Gebühr wird einfach in einem Briefkasten hinterlegt.
Tag 10: Coward Springs - Port Augusta
580 kmAm größten Salzsee des Kontinents, dem Lake Eyre, vorbei in den Nationalpark der Flinders Ranges und von dort nach Port Augusta ans Meer, haben wir uns heute als Streckenabschnitt vorgenommen: ambitioniert, aber machbar. Offroad dürfen wir nur 60 km/h fahren, was uns erheblich entschleunigt.
Lake Eyre ist maximal 10 qkm groß und 4 m tief, jedoch nur sehr selten mit Wasser gefüllt. Wir erleben ihn als weiße, Salz-verkrustete, gleisende Ebene, die Heimat für eine Vielfalt an Vögeln darstellt.
In den Flinderss Ranges erblicken wir wilde Emus und ich fahre den bisher anspruchsvollsten Offroad-Track und habe, gemeinsam mit meiner Beifahrerin, jede Menge Spaß, Musikermann auf der Rückbank zwischen Provianttüten und Kuscheltieren geringfügig weniger ;). Hier genießen wir den Anblick unterschiedlicher Bäume, Sträucher und die Farbe Grün.
Endlich wieder am Meer stellt sich heraus, dass wir nicht direkt am Strand wohnen, sondern kostenlos auf dem gut besuchten Privatcampingplatz Chinaman Creek mit Toiletten im Winninovie Reserve, mit Salzflüssen zerfurchtes Küstengebiet.
Der Alte Highway zwischen Port Augusta und Adelaide ist für die, die Zeit haben landschaftlich sehr zu empfehlen, er führt durch wunderschöne Weinberge und alte Städtchen.
Tag 11: Port Augusta - Port Wakefield
250 kmWir treffen einen Krabbenfischer und unsere Tochter befindet sich im höchsten Glück: sie fragt ihn aus, versucht sich selbst Netze zu basteln, streichelt die gefangenen Krabben und misst sie aus (in South Australia gibt es eine erlaubte Mindestgröße und -zahl für den Fang von Blue Crabs).
Lediglich drei Stunden brauchen wir ganz gemütlich zu unserem letzten Übernachtungsplatz: einem sehr zu empfehlenden kostenfreien Campingplatz mit Wassertoilette ;) mitten am Wattenmeer südlich von Port Wakefield (Port Parham Campground). Leider liegen die Flutzeiten so schlecht, dass wir keine einzige miterleben, denn am nächsten Morgen geht es früh nach Adelaide.
Tag 12: Port Wakefield - Adelaide
90 kmNun heißt es Abschied nehmen von unserem liebgewonnen fahrbaren Untersatz, ausräumen, aufräumen, bei unserem lieben neuen Couchsurfinghost, seiner Mitbewohnerin und seinem übergewichtigen Hund Butch einzuziehen, gerade rechtzeitig bevor Adelaide von einer mehrere Tage andauernden, verregneten Kältefront heimgesucht wird.
Zuvor putzen wir wie die Wilden, von innen, außen und unten, sodass die Fahrzeugrückgabe reibungslos vonstatten geht. Aber soviel steht fest: in die Idee des Dachzelts und in die Mitte Australiens haben wir uns alle drei verliebt!
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Hi, ich bin Jenny. 3-fach Mama und Kinder-Ernährungsexpertin. Ich liebe gutes Essen, aber hasse es, kompliziert zu kochen. Daher findest du auf meinem Foodblog schnelle und einfache Rezepte für Kinder und die ganze Familie.
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