Darwin

Darwin auf eigene Faust - Erfahrungen

Circa 13 Jahre ist meine letzte Nacht an einem Flughafen her und nun ist es wieder soweit: Jetstar bringt uns in ca. vier Stunden von Brisbane nach Darwin, der Hauptstadt des Nothern Territory.

Wir landen um Mitternacht und werden zwölf Stunden später von unserem Couchsurfing Host abgeholt. In unseren Leinenschlafsäcken machen wir es uns, nach einer ausführlichen Vorlesezeit, auf Liegestühlen und dem Boden gemeinsam mit anderen Backpackern bequem.

Flughafenübernachtung Darwin

Das Wetter ist drückend heiß und schwül: die Regenzeit und unser Abenteuer im hohen australischen Norden beginnt.

Am ersten Tag schlendern wir durch den botanischen Garten und genießen die so andere, tropische Pflanzenwelt. Besonders gut gefällt uns der Community Garden direkt in der Mitte: wir unterhalten uns gut mit einem Parzellenbesteller und dürfen thailändische Auberginen direkt vom Strauch kosten.
Darwin ist die einzige australische Stadt, die innerhalb von nur 30 Jahren zweimal zerstört und wiederaufgebaut wurde: das erste Mal 1942, kurz nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbour und dem Fall Singapurs in japanische Hände durch japanische Bombenangriffe und das zweite Mal 1972 durch den Zyklon Tracy.

Darwin ist zudem die einzige, australische Stadt, die jemals angegriffen wurde. Dieses traumatische Erlebnis lässt sich in diversen Militär-, Kriegsmuseen, Bunkerbesichtigungen und Erlebniswelten á la Erleben sie die Bombennacht Darwins am eigenen Leib (in 4D)! bearbeiten. Auch heute noch ist das Militär einer der größten Arbeitgeber in Darwin. Abertausende Soldaten der Navy, der Army und der Air Force sind hier stationiert. Die anderen beiden großen Arbeitsbereiche umfassen die Minenarbeit und das Pilotentrainig.

Darwin Museum

Darwin ist unglaublich multikulturell, die Nähe zu Südostasien prägt das Stadtbild, die Restaurantspeisekarten und die Supermarktlandschaft. Zudem sind ca. 10 % der 2 Millionen Einwohner indigene Australier.

Darwin ist weniger touristisch als die Ostküste Australiens, weniger reich, eine klassische Arbeiterstadt, in der niemand lange verweilt: die wenigsten Bewohner wurden hier geboren oder bleiben ein Leben lang. Die Gesellschaft ändert sich schnell, alles ist kurzlebig. Wesentlich mehr Hinweisschilder als jemals zuvor in Australien verweisen auf soziales Verhalten, verantwortungsvollen Alkoholkonsum und werben für Gewaltprävention.

Die Innenstadt hat wunderschöne Kunstgallerien indigener Künstler (vor allem aus dem Darwin umgebenden Arnhem Land) zu bieten, ist das Stadtzentrum doch ansonsten überschaubar und wenig attraktiv. Allerdings trägt auch die brütende Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit und das gleißende Sonnenlicht dazu bei, dass die Straßen wie ausgestorben wirken und die sich doch auf sie verirrten Menschen (wie wir) wie durch das Wasser gezogene Schlafwandler wirken, so langsam bewegen wir uns von Schatten zu Schattenfleckchen.

Darwin Nature

Wir besuchen das Museum und die Art Gallery des Northern Territory, die uns die Kunst von Mulkun Wirrpanda (und John Wolseley) in der Harvest-Midawarr (Ernte) genannten Ausstellung näherbringt: Ihre Gemälde zeigen ungewöhnliche Motive in traditioneller indigener Handwerkskunst. Mittels Stickart werden essbare, in den Wetlands ansässige Pflanzen dargestellt. Die Künstlerin möchte damit uraltes Wissen an ihre Nachfahren vermitteln, sieht sie doch, dass dieses Wissen in den australischen Städten verloren geht und das westliche Essen nicht ausschließlich bekömmlich ist, kann man doch Diabetes, Adipositas, Herz-Kreis-Lauf-Erkranken, Probleme, denen sich die Gemeinschaft der australischen Ureinwohner stellen muss, ohne weiteres auf es zurückführen.

An der Waterfront in Darwin gehen wir am geschützten Badestrand und in dem artifiziellen Salzwasser-Wellenbad (Kosten: 18 $ pro Familie) schwimmen, denn Achtung: im Nothern Territory gibt es Salzwasserkrokodile und ja, diese sind Man-Eater ;). Eine Weisheit, die wir in Darwin zu unseren Überlebensratschlägen für Australien hinzufügen dürfen (neben den bereits erwähnten Mantras: No flag, no swim! und Leave sakes alone!): Be crocwise! Gemeint ist damit, dass man sich nicht zu lange in ufernähe von Flüssen und der Meeresküste aufhält, z.B. zum Angeln oder zelten und dass man niemals, ich wiederhole, niemals, einfach in das nächstbeste kühle Nass springt (außer es ist ein Swimming Pool).

Darwin corocdile safe pool

Nebenbei helfen wir unserem Couchsurfing Host John, einem zwei Meter großen Piloten, und seinen zwei Hunden und zwei Papageien umziehen: Seid ihr schon mal bei 34 °C im Schatten, tropischen Regengüssen und 90 % Luftfeuchtigkeit umgezogen? Nein? Nun ja, es ist eine Erfahrung ;).

An unserem letzten Tag in Darwin transportieren wir Lebensmittel, Wasservorräte, Benzinkanister und die XXL-Familienpackung Sonnencreme mit dem Einkaufswagen zwischen Supermarkt und temporären Zuhause hin und her, um am 1. Dezember pünktlich zur Adventszeit in aller Frühe zu unserem zwölf-tägigen Roadtrip durch das Zentrum Australiens mit 4x4 und Dachzelt aufbrechen zu können (natürlich inklusive Adventskalender, Wunschzetteln und Nikolaussocken ;)).

30.11.2018

Hier findest du alle Infos und laufende Reiseberichte zu Veras Weltreise 2018.

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Hi, ich bin Jenny. 3-fach Mama und Kinder-Ernährungsexpertin. Ich liebe gutes Essen, aber hasse es, kompliziert zu kochen. Daher findest du auf meinem Foodblog schnelle und einfache Rezepte für Kinder und die ganze Familie.

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