Lebensmittel im Überblick: Senf

Senf gehört nicht nur zur Bratwurst, sondern gibt auch vielen anderen Gerichten eine feine Schärfe - und ist auch noch gesund!

Senf

Eine köstliche, scharfe Soße mit großem Wiedererkennungswert - der Senf. Anfangs als Zeichen für Wohlstand und Reichtum gehandelt, liegt hinter der gelben Würzpaste eine spannende Reise als Heilmittel und Küchengewürz, bis sie heutzutage in unseren Supermarktregalen als Basisprodukt gelandet ist. Mehr über die Geschichte des Senfs, welche Inhaltsstoffe in der gelben Paste stecken, ab wann Babys Senf essen dürfen und woher die Redewendung „seinen Senf dazu geben” stammt, erfährst du in diesem Artikel. Ich persönlich liebe ihn ja sehr, den Senf. Am liebsten mit Bratwurst und Sauerkraut oder in unserem unwiderstehlichen Honig-Senf-Dressing.


Was ist Senf?

Senf ist ein Gewürz, das aus den Samenkörnern des weißen, braunen oder schwarzen Senfs hergestellt wird. Kulinarisch gesehen sind sowohl die ganzen Senfkörner als auch Senfpulver und Tafelsenf gebräuchlich. Letzteres ist die gelbe Würzpaste, die wir im Supermarkt in Tuben und Gläsern finden können und die in Deutschland besonders gerne als Dip für Würstchen genutzt wird.

Geschichte des Senfs

Spuren von Senf wurden schon etwa 2000 v. Chr. in indischen Regionen nachgewiesen. Nach und nach nahmen die Senfkörner an kulinarischer Bedeutung zu und wurden beispielsweise in Europa als eines der wichtigsten Gewürze gehandelt. Kaum zu glauben, aber damals gab es sogar päpstliche Senfbewahrer. Daher stammt übrigens auch die Redewendung „zu allem seinen Senf dazu geben”. Senf galt im 17. Jahrhundert nämlich als besonders wertvolle Ergänzung des Esstisches und war ein Statement der Reichen und Wohlhabenden. Um zu protzen, gaben manche Gastgeber ungefragt zu jedem Gericht, ob es geschmacklich passte oder nicht, etwas Senf aus ihrem eigenen mitgebrachten Behältnis dazu. Heutzutage bezieht sich die Redewendung im übertragenden Sinne auf Menschen, die ihre Meinung ungefragt kundtun - oder eben wie die Wirte des 17. Jahrhunderts ihren Senf dazugeben. Im Mittelalter wurde Senf außerdem zur äußerlichen Anwendung verwendet, um die Durchblutung zu fördern, Schmerzen zu stillen und Entzündungen zu hemmen.

Tafelsenf

Traditionell wurden die gemahlenen Senfkörner früher mit Traubenmost vermischt und so zu einer Paste verrührt. Heute sind die üblichen Zutaten des Tafelsenfs Wasser, Essig und Salz. Für die Herstellung werden die Senfkörner erst geschrotet sowie entölt und dann mit den anderen Zutaten vermischt. Danach hat die Senfmasse Zeit zu fermentieren, wodurch das typische Aroma entsteht. Am Ende kann die Masse zu einer glatten Paste verrührt werden - fertig ist der Tafelsenf.

Senfsorten

Heutzutage wird Senf in vielen verschiedenen Variationen angeboten. Durch die Auswahl der Senfsorte (schwarz, weiß oder braun), dem Mahlgrad und der hinzugefügten Essigsorte können viele Aromen und Konsistenzen geschaffen werden. Zusätzliche Stoffe wie Zucker, Honig, Meerrettich oder Cayennepfeffer, Kräuter und Gewürze wie Zimt, Zitronensaft oder Knoblauch verleihen der Würzpaste außerdem eine eigene Note.

Achtung beim Einkauf und der Lagerung

Beim Senf Einkauf lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste, denn einige Hersteller fügen das Antioxidationsmittel Schwefeldioxid (E 224) in ihr Produkt ein. Im schlimmsten Fall kann dies bei manchen Menschen zu Übelkeit und Kopfschmerzen führen. Um Farbe und Geschmack so lange wie möglich zu erhalten, sollte die Würzpaste obendrein selbst ungeöffnet immer im Kühlschrank aufbewahrt werden. Je höher die Temperatur, desto schneller werden die Senföle abgebaut, wodurch der Senf sein Aroma und auch seine gesundheitlichen Vorteile verliert. Die Haltbarkeit lässt sich so zusammenfassen:
  • Ungeöffneter Senf: bis lange nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums haltbar, kann allerdings mit der Zeit Aroma und Farbe verlierenr
  • Geöffneter Senf: im Kühlschrank ca. 6 Monate haltbar

Ist Senf gesund?

10 g Senfsamen setzen sich ca. aus jeweils einem Drittel Fett, Kohlenhydraten und Eiweiß zusammen. Außerdem stecken sie voller Vitamine, wie Vitamin B1, B3 und Vitamin E sowie Nährstoffen wie Calcium, Magnesium, Eisen und Selen. Damit punktet Senf vor allem als Stärkung für das Nervensystem, als antioxidativer und entzündungshemmender Wirkstoff und Helferlein bei der Blutgerinnung, der Aufrechterhaltung der Muskelfunktion sowie dem Sauerstofftransport. Aber: In Tafelsenf sind die Senfkörner zu gerade einmal 30 % vertreten.
Senf gesund

Dürfen Babys Senf essen?

Grundsätzlich werden für alle Kleinkinder unter 12 Monaten scharfe Gewürze wie Pfeffer, Chili und auch Senf nicht empfohlen. Schärfe reizt die empfindlichen Babymägen und kann vom noch nicht voll entwickelten Magen-Darm-Trakt außerdem schlecht verwertet werden. Ab einem Jahr können die Eltern darüber nachdenken, ihrem Kind eine stark verdünnte Senfsauce oder ganz wenig milden Senf zu geben. Zudem stecken in Tafelsenf Essig, Salz und Zucker. Besonders Salz sollte Kleinkindern unter 12 Monaten kaum gefüttert werden und auch Zucker wird in so wenig Mengen wie möglich empfohlen.

Senf in der Küche

Neben seinen gesundheitlichen Vorteilen, rundet Senf Gerichte mit einem intensiven, scharf-würzigem Geschmack ab und ist zudem in Dressings sowie Soßen und Marinaden vielseitig einsetzbar. An Silvester erlauben sich manche Gastgeber einen Streich mit ihren Gästen und füllen sogar süße Berliner mit dem gelben Dip statt fruchtiger Marmelade. Zu welchen Gerichten Senf besser passt? Hier findest du eine Liste:

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Hi, ich bin Jenny. 3-fach Mama und Kinder-Ernährungsexpertin. Ich liebe gutes Essen, aber hasse es, kompliziert zu kochen. Daher findest du auf meinem Foodblog schnelle und einfache Rezepte für Kinder und die ganze Familie.

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