Volle Brotdose? Pausenbrot nicht angerührt? Das hilft

Volle Brotdose? Pausenbrot nicht angerührt? Das hilft

Mein Kind bringt die Brotdose voll wieder nach Hause. Was kann ich tun? Diese Frage erreicht mich immer wieder in unterschiedlichen Formulierungen von verzweifelten Eltern. Die Nachrichten klingen dann so:

  • „Mein Kind rührt in der Schule einfach nichts aus der Brotdose an. Was mache ich falsch?"
  • „Das Pausenbrot bleibt komplett unangetastet. Wie kann ich mein Kind dazu bewegen, es zu essen?"
  • „Wie kann ich die Brotdose so gestalten, dass mein Kind keine Reste mehr mit nach Hause bringt?"
  • „Ich mache mir Sorgen, dass mein Kind zu wenig isst. Die Brotdosen-Snacks rührt es nicht an. Hast du eine Idee, was ich anders machen kann?"
  • „Ich gebe mir so viel Mühe mit der Brotdose. Warum isst mein Kind einfach nichts daraus?”

Wenn die Brotdose samt Inhalt unangetastet zurück nach Hause kommt, kann das sehr nervig sein. Als Ernährungsberaterin für Familien und Mutter von drei Kindern kenne ich das frustrierende Gefühl nur zu gut.

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen: Jedes Kind is(s)t anders. Manche haben mehr Hunger, andere weniger. Manche sind Frühstücker, andere mögen vormittags noch nicht so gerne viel essen. Bei meinen eigenen drei Kindern erlebe ich die komplette Bandbreite: Für das eine Kind kann die Brotdose gar nicht voll genug sein, beim anderen Kind hängt es von Stimmung und Inhalt ab, und das dritte Kind freut sich am meisten über einen in Stückchen geschnittenen Apfel in der Brotdose.

Bevor wir zu den konkreten Tipps kommen, möchte ich dir eine Sache ans Herz legen: Sprich mit deinem Kind! Es liegt nicht immer am Inhalt, wenn die Brotdose voll oder mit vielen Resten wieder nach Hause zurückkommt.

Mögliche Gründe für eine unangetastete Brotdose, die nichts mit dem Inhalt zu tun haben:

  • Der Lehrer oder die Lehrerin hat die Unterrichtsstunde überzogen und die Pause war deshalb zu kurz.
  • Der Unterrichtsraum musste gewechselt werden und dadurch blieb keine Zeit, um in Ruhe etwas zu essen.
  • Es gab Streit mit Freunden oder einen Rüffel von dem Lehrer oder der Lehrerin. Das kann deinem Kind auf den Magen schlagen.
  • Dein Kind fühlte sich etwas krank oder hatte Bauchschmerzen.
  • Alle anderen sind auf den Schulhof gerannt und haben gespielt - und dein Kind wollte dabei sein, um nichts zu verpassen.

All das zeigt: Das Pausenessen ist nicht nur ein Ernährungsthema, sondern auch mit Emotionen und äußeren Umständen verknüpft. Bei Kindergarten-Kindern kann es auch an Wackelzähnen liegen, dass sie gerade einfach nicht so gerne essen.

7 praktische Tipps, damit die Brotdose nicht voll wieder zurück kommt

Wenn du die äußeren Umstände ausschließen kannst und es doch am Inhalt liegen sollte, dass die Brotdose ganz unangetastet oder mit vielen Resten wieder mit nach Hause gebracht wird, kann ich dir helfen - mit meinen Tricks, die du sofort ausprobieren kannst.

1. Gemüse mit Dip anbieten

Wenn dein Kind kein Brot mag, probiere es mit Gemüsesticks mit Dip. Kinder lieben es zu dippen! Ich gebe meinen Kindern gerne ein Döschen mit Frischkäse oder Kräuterquark mit und dazu ein paar Möhren-, Paprika- oder Gurkensticks - fertig ist eine Brotdose, die meine Kinder lieben.

2. Alles schön in Form bringen

Gerade für kleinere Kinder kann die Form entscheidend sein. Ist dein Kind skeptisch gegenüber Paprika, aber liebt Sterne? Dann kombiniere beides! Mit Ausstechformen lassen sich aus Paprika, Gurke oder Käse kleine Kunstwerke zaubern, die zum Probieren einladen. Das heißt nicht, dass du ab jetzt Gemüse immer in Sternform zubereiten musst. Oft reicht eine Übergangsphase, bis dein Kind das Gemüse besser akzeptiert.

3. Lieblinge neu kombinieren

Hat dein Kind Lieblingssnacks wie Waffeln oder Pancakes? Super! Dann verstecke gesunde Zutaten darin. Zum Beispiel:
Reduziere dabei den Zucker oder lasse ihn am besten gleich ganz weg. Und verwende statt Weißmehl lieber ein ballaststoffreiches Vollkornmehl.

Das Beste: Du musst die Waffeln und Pancakes nicht morgens frisch backen. Bereite sie vor, zum Beispiel am Wochenende oder wenn du etwas mehr Zeit hast. Dann friere sie ein und taue sie über Nacht auf. Morgens einfach in die Dose packen - stressfrei und lecker!

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4. Weniger ist mehr

Ein häufiger Fehler: zu viele verschiedene Dinge in die Brotdose packen. Zu viel Auswahl kann Kinder überfordern. Wenn ein Kind ohnehin mit vielen Eindrücken und Aufgaben im Schulalltag beschäftigt ist, kann eine überfüllte Brotdose schnell zur Überforderung führen. Die Folge: Sie wird ungeöffnet wieder zugeklappt.

Manche mögen Abwechslung, andere bevorzugen wenige, aber vertraute Optionen. Das ist sehr unterschiedlich. Beobachte dein Kind und finde es heraus.

5. Das Auge isst mit

Produkte für Kinder sind oft deshalb so erfolgreich, weil sie schön bunt verpackt sind. Das kannst du auch ohne ungesunde Zusätze erreichen:
Diese kleinen Details lösen bei Kindern Freude aus und sorgen dafür, dass sie beherzt zugreifen.

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6. Mit Botschaften den Tag versüßen

Viele Eltern packen Süßigkeiten in die Brotdose, um ihrem Kind eine Freude zu machen. Ich habe lange überlegt, was man stattdessen mitgeben kann, um den Kindern den Tag zu versüßen - auch ohne Zuckerschock. Da kam ich auf die Idee für meine Brotbox-Botschaften. Lege dafür einfach kleine Botschaften oder motivierende Sprüche in die Brotdose. Diese zeigen deinem Kind „da hat jemand an mich gedacht” und können ein Lächeln auf sein Gesicht zaubern. Du findest in unserem Familienkost-Shop fertige Brotbox-Botschaften. Du kannst aber auch selbst kreativ werden.

Brotboxbotschaften

7. Alternativen zum Brot anbieten

Es muss nicht immer Brot sein. Wenn dein Kind kein klassisches Pausenbrot mag, gibt es viele Alternativen, wie meine anfangs erwähnten Gemüsesticks mit Dip. Aber auch diese Pausenhof-Snack-Ideen sind bei meinen Kindern ein Hit:
Wichtig ist, dass du die Speisen in auslaufsichere Behälter füllst, damit im Schulrucksack nichts ausläuft. Das Porridge kannst du auch warm in einen Thermobehälter füllen, wenn dein Kind gerne warme Speisen isst.

Mein Fazit: Taste dich heran, damit demnächst keine Reste mehr in der Brotdose bleiben

Die EINE perfekte Brotdose, die für alle Kinder funktioniert? Gibt es nicht - aber dafür viele gute Rezepte und Ideen, die du ausprobieren kannst. Wichtig ist, dass du die Essgewohnheiten und Vorlieben deines Kindes respektierst und es nicht unter Druck setzt. Mit ein bisschen Kreativität, einer Prise Humor und ehrlichem Interesse findest du bestimmt einen Weg, wie die Brotdose öfter leer - und dein Kind satt und zufrieden - nach Hause kommt.

Ein Kind, das heute nur einen halben Apfel isst, kann morgen schon der größte Pausenbrot-Esser sein. Denn Vorlieben und Bedürfnisse verändern sich. Bleib entspannt und flexibel - und vor allem: im Gespräch mit deinem Kind.

Noch mehr praktische Tipps und Rezepte, die bei meinen Kindern funktioniert haben, findest du in meinem Buch „Pausenhits für coole Kids” und in meiner Sammlung für Brotdosen-Rezepte.

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Kommentare

Finchen (08.05.2025)
Manchmal, glaube ich, zeugt die volle Brotdose auch ganz schlicht vom Erwachsenwerden. Da kann es dann auch passieren, dass Kind sich auf einen Drei-Mahlzeiten-Turnus umstellt und die Snacks zwischendrin nicht mehr braucht. Und irgendwann kommt auch das Alter, in dem Eltern peinlich werden. Das gilt dann auch für die Zeichen elterlicher Sorge: Da will man einfach keine noch so liebevoll gepackte Brotdose mehr aus dem Rucksack ziehen und den Spott cooler Freunde auf sich ziehen, die sich stattdessen Snacks am Kiosk holen. In dem Fall ist die Liebesmüh' dann halt auch leider wirklich vergebens, inklusive Zettelchen und Augen-Picker ("Mama, ich bin doch kein Baby mehr!") Da würde ich dann einfach mal fragen, ob es überhaupt noch eine Brotdose sein soll, und es im Zweifelsfall auch einfach sein lassen, wenn die Antwort "Nein" lautet. Ist nicht so einfach, schon klar, wenn man da bisher viel Liebe und elterlichen Ehrgeiz investiert hat. Andererseits: Genau dafür machen wir diesen Eltern-Job ja: Um uns irgendwann mal überflüssig zu machen. ;-)

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