Länderküche: So schmeckt die Türkei

Die Türkei kocht und backt seit jeher bunt und aromatisch. Kein Wunder also, dass zahlreiche traditionelle Gerichte die Grenzen des Landes im Osten Europas längst überschritten und sich fest in allen Teilen der Welt verankert haben. Was wären wir bloß ohne Döner, Pide oder Baklava? In diesem Artikel nehme ich dich wieder mit auf einen Kurzurlaub in den Süden, um mit dir gemeinsam die sonnige Küche der Türkei zu entdecken. Das eine oder andere neue Lieblingsrezept für deine Familie läuft uns dabei sicher über den Weg!

Wie entwickelte sich die Küche der Türkei?

Oft bedingen die geographische Lage sowie die politische Geschichte die Kultur eines Landes. Genauso ist es auch bei der Türkei. Ihre Küche wurde geprägt durch zahlreiche Einflüsse von außen, etwa von Indien, Persien und dem Orient oder dem Balkan. Deshalb sind die Kochweisen und Spezialitäten dieser Regionen sich immer noch ähnlich. Die türkische Gesellschaft selbst folgte lange der nomadischen Kochtradition der Turkvölker. So ist die heutige Länderküche ein multikultureller Mix aus verschiedenen Strömungen, Zutaten und Gerichten. Deshalb nenne ich die türkische Küche gern die „bunteste Küche der Welt”.

Wie schmeckt die Türkei?

Diese Vielfalt der Einflüsse macht natürlich auch den besonderen Geschmack der türkischen Küche aus. Ob mit Fleisch, Fisch oder ohne, mit viel Gemüse, frischem Obst, Getreide oder Hülsenfrüchten - die türkischen Köche und Hobbyköche wissen, wie man Produkte perfekt zusammenfügt. Selbst einfache Zutaten erleben hier ein geschmackliches Revival. Unbedingt musst du einmal in der Türkei Urlaub machen und die authentische Küche des Landes probieren. Denn vor Ort schmeckt es irgendwie noch besser! Der Farbreichtum ist bereits ein Indiz für die geschmackliche Dichte der Länderküche Türkei. Hier wird mit zahlreichen Gewürzen, Kräutern und Gemüse gekocht. Frische Zutaten sind eine wichtige Basis, vieles wird aber auch aus haltbaren Produkten gezaubert. So entsteht eine ausdrucksstarke, vielseitige und gesunde Länderküche.

Wann essen die Menschen in der Türkei?

Die Essgewohnheiten in der Türkei richten sich natürlich ganz individuell nach der Familiensituation und beruflichen oder sonstigen Verpflichtungen. Auch das warme Wetter hat einen Einfluss. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass die Türken wie wir morgens, mittags und abends essen. Sie starten üblicherweise etwas später in den Tag und tischen direkt ein opulentes Frühstück auf. Das "Kahvalti" besteht aus herzhaften und süßen Speisen. Mit Brot, Käse, Oliven und schwarzem Tee ist es eher die schlichte Variante, mit frischen Salaten, Gebäck, Suppen wie Türkische Linsensuppe und Eierspeisen wie Menemen wird es aufwendiger.

Mittags geht es mit leichten Speisen wie zum Beispiel einer Suppe ("Çorbalar") oder kleinen Gerichten, die abends auch als Vorspeisen gereicht werden, den "Meze", weiter. Auch Salate ("Salatasi") wie der Türkische Bulgursalat Kisir und gefüllte Brote ("Pide") sind mittags dabei. Abends tischen die Türken richtig auf. Dann kommt meist die ganze Familie zusammen und es gibt selbst gemachte Brote aus dem Steinbackofen sowie Grillfleisch, Hackspezialitäten, Reisgerichte, Nudeln, Gemüse und Salat.

Welche typisch türkischen Spezialitäten gibt es?

Das wohl berühmteste Gericht aus der Türkei ist der Döner. Der heißt eigentlich Döner Kebap - das "Kebap" steht dabei für Grillfleisch. Bei uns in Deutschland besteht Döner meist aus einem hellen Fladenbrot, verschiedenen Saucen, Fleisch vom Drehspieß und Krautsalat. In der Türkei gibt es dagegen bis zu zehn verschiedene Zubereitungsarten von Döner! Weitere Spezialitäten, für die die Türkei berühmt geworden ist, sind diese hier:

• Köfte, türkische Frikadellen
• Pide, gefüllte Brotschiffchen
• Pilavlar, Reisgerichte, die mit verschiedenen Gemüse-, Hülsenfrüchten o. Ä. gemischt werden
• Sucuk, Knoblauchwurst
• Lahmacun, die türkische Pizzarolle
• Biber Dolmasi, gefülltes Gemüse
• Börek, Auflauf aus Yufta-Teig, Hackfleisch, Spinat und Käse
• Manti, kleine Nudeltaschen
• Biber, gegrillte grüne Peperoni
• Baklava, Süßspeise mit Sirup
• Lokma, fluffig-süße Hefeteigbällchen
• Pogaça, gefüllte Brötchen (süß und herzhaft)

Was ist das Nationalgericht in der Türkei?

Es gibt nicht nur eine Nationalspeise in einem so bunten und vielseitigen Land wie der Türkei. Stattdessen haben sich zahlreiche Gerichte zum Kulturgut gemausert. Ich stelle dir hier eines davon vor; alle anderen lässt du dir dann einfach in deinem nächsten Türkeiurlaub auftischen! Die "Kuru Fasülye" zum Beispiel ist eine Bohnensuppe mit langer Tradition. Sie besteht aus sehr einfachen Zutaten und wird ebenso spartanisch mit einem Stück Brot oder etwas Reis serviert. Dank Bohnen macht die herzhafte Suppe allerdings lange satt und glücklich. Ich kann sie dir sehr empfehlen.

Zehn Basics für die türkische Küche:

Wenn du authentisch "türkçe" kochen möchtest, solltest du auf diese Basiszutaten nicht verzichten:

1. Gewürze wie Chili, Kümmel, Bockshornklee, Piment, Zimt, Petersilie, Minze und scharfes Paprikapulver
2. buntes Gemüse wie Tomaten, Paprika, Zucchini und Aubergine
3. Olivenöl
4. Sesamsaat
5. Knoblauch
6. Meeresfrüchte und Fisch
7. Fleisch, vor allem Lamm
8. Kasar-Käse aus Schafs- oder Ziegenmilch
9. Bulgur als Grundzutat für sättigende Beilagen
10. Yufta-Teig für leckeres Süßgebäck