Lebensmittel im Überblick: Kapern

Kapern sind eine gesunde Spezialität aus dem Mittelmeerraum. Hier findest du Wissenswertes rund um die leckere Knospe.



Eine Spezialität direkt aus dem Mittelmeerraum: Kapern! Die kleinen würzigen Leckerbissen sind im Supermarkt im Feinkostregal zu finden und runden Gerichte mit einem säuerlich-pikanten Geschmack ab. Viele Menschen wissen aber gar nicht, worum es sich bei den Kapern eigentlich handelt. Ich kläre dich in diesem Artikel über ihren Standort, die Ernte und gesundheitliche Aspekte auf und versorge dich wie immer mit den leckersten Rezepten rund um die würzige Delikatesse.

Was sind Kapern?

Kapern sind die noch geschlossenen Blüten des echten Kapernstrauchs (Capparis spinosa), also genau genommen die Blütenknospen. Wenn die Knospen nicht geerntet werden, öffnen sich die zarten Blumen am Morgen. Mittags sind diese bereits verblüht, woraus dann die sogenannten Kapernäpfel entstehen.

Wo wachsen Kapern?

Der echte Kapernstrauch ist beständiger Bewohner des gesamten Mittelmeerraums, kommt aber auch in West- und Zentralasien, im Orient und auf Inseln im Pazifischen Ozean vor. Die Pflanze mag es schön warm und trocken, ist sonst aber sehr pflegeleicht: Sie braucht kaum Wasser und wächst auf felsigem, kargen Boden. Kommerziell angebaut werden Kapern außerdem in Italien, Spanien, Griechenland, Südfrankreich und Nordafrika.

Wie werden Kapern geerntet?

Die Kapernernte ist noch intensive Handarbeit. Die unreifen, geschlossenen Blütenknospen werden im Frühjahr per Hand geerntet. Im rohen Zustand sind die Kapern ungenießbar, aber sobald sie getrocknet und anschließend in Salz, Essig und Öl eingelegt werden, sind sie eine echte Delikatesse. Bei diesem Vorgang bilden sich in den Knospen Caprinsäure und Senfölglykoside, wodurch die Kapern den typischen, würzigen Geschmack bekommen. In Essig eingelegt können die Kapernäpfel ebenfalls verzehrt werden.

Darum sind Kapern gesund

Kapern werden aufgrund ihrer gesundheitsfördernden Wirkung in der Küche und in Arzneimitteln verwendet. Besonders hilfreich ist dabei die positive Wirkung auf die Verdauung. Seit der Antike werden Kapern dafür eingesetzt, Körpersäfte abzuführen und damit Beschwerden wie Wassersucht und Schwellungen der Organe zu lindern. Die Blütenknospen enthalten obendrein:

• Vitamin C
• B-Vitamine
• Magnesium
• Kalium
• Eisen
• Kupfer

Hervorzuheben sind die sekundären Pflanzenstoffe, die in größeren Mengen in Kapern vorhanden sind. Diese wirken beispielsweise positiv auf das Herz-Kreislauf-System, schützen Blutgefäße und Darm und beugen außerdem Infektionen vor.

Der Aspekt der Größe

Grundsätzlich gilt: Je kleiner die Knospen, desto intensiver ist der Kapern-Geschmack. Deshalb gestaltet sich der Preis auch je nach Größe unterschiedlich. Für die verschiedenen Größen haben sich bestimmte Bezeichnungen durchgesetzte, welche von klein nach groß folgendermaßen lauten:

• Nonpareilles
• Surfines
• Fines
• Mifines
• Capucines
• Capottes

Kapern: Verwendung in der Küche

Wie schon erwähnt, sind Kapern roh sehr bitter und ungenießbar. Sobald sie eingelegt werden, bekommen die Knospen einen milderen Geschmack, der sich in die säuerliche und leicht scharf-würzige Richtung entwickelt. In der mediterranen Küche stehen Kapern als Snack, auf der Antipastiplatte oder als Gewürz fast täglich auf dem Speiseplan. Aber nicht nur die Blütenknospen, sondern auch andere Bestandteile der Kapernpflanze, wie beispielsweise die Früchte, die Rinde und die Blätter sind essbar und können kulinarisch verwendet werden. Daraus entstehen dann unter anderem Tee, Tapas oder Salate.
Die Kapernknospen sind die ideale Begleitung für folgende Speisen:

• Fisch und Fleisch
• Gemüse
• Nudelgerichte
• Salate
• Antipasti
• Dips

Rezepte mit Kapern für Kinder

Eine Berühmtheit unter den Gerichten mit Kapern sind die Königsberger Klopse. In manchen Regionen werden diese auch Kapernklopse genannt, da sie in einer weißen Soße mit Kapern schwimmen. Du hast Angst, dass deine Kinder Kapern nicht mögen? Einen Versuch ist es allemal wert, denn obwohl sie relativ sauer und auch etwas scharf schmecken, sind meine Kinder richtig verrückt danach und verlangen meist sogar noch nach einer Extraportion der würzigen Knospen. Außerdem kannst du folgende Gerichte probieren, um deinen Kindern die Knospen schmackhaft zu machen:

• Weißer Bohnensalat mit Tomaten
• Kapern Dip
• Gurken Krokodil
• Spinnen Cracker

Kapern in der Schwangerschaft

Bei den Kapern verhält es sich so wie mit allem: Auf die Dosis kommt es an. In Maßen sind die kleinen Knospen durch ihre gesunden Inhaltsstoffe auf dem Speiseplan während der Schwangerschaft gern gesehen, im Übermaß kann sich die Wirkung des Heilmittels aber auch schnell ins Gegenteil umkehren. Sie stehen nämlich unter Verdacht, frühzeitige Wehen auszulösen und sogar Fehlgeburten zu begünstigen. Deshalb gilt: Ein paar Kapern vernaschen ist kein Problem, von einem ganzen Glas solltest du allerdings lieber die Finger lassen. Da die Blütenknospen so ein intensives Aroma haben, reicht eine kleine Menge im Essen glücklicherweise meist sowieso schon aus, um das Kapern-Herz zufriedenzustellen.