K – wie Kohl

Kohl: So lecker ist Gemüseklassiker auch für Kinder



Kohl ist eine der ältesten Gemüsesorten Europas und wird schon seit Hunderten von Jahren angebaut.

Das größte zusammenhängende Kohlgebiet befindet sich sogar in Deutschland, genauer gesagt in Dithmarschen in Schleswig-Holstein. Dank des guten Marschbodens und günstiger Klimaverhältnisse an der Küste wird der Kohl hier seit über 100 Jahren im großen Stil angebaut. Auf rund 3.100 Hektar wachsen vornehmlich Weißkohl, aber auch Rotkohl, Wirsing- und Blumenkohl, Rosenkohl, Brokkoli, Grünkohl und Kohlrabi.

Vom Arme-Leute-Essen zum beliebten Klassiker

Kohl wurde lange unterschätzt und galt in früheren Zeiten eher als „Arme-Leute-Essen”. Schließlich wurde er vor allem von Bauernfamilien in ihren Gärten angebaut und war deshalb besonders günstig.

Heute sieht das Image des Gemüses ganz anders aus und viele Restaurants kochen gerne mit Kohl. Kein Wunder, denn die verschiedenen Sorten sind vielseitig einsetzbar und verfügen über zahlreiche gesunde Vitalstoffe.

Beliebte Kohlsorten in Deutschland:



Kohl Sorten im Überblick

Gesundes Wintergemüse

Weißkohl ist die bekannteste unter den Kohlsorten - ihn gibt es als Sommer- und Wintergemüse. Grünkohl war früher ein reines Wintergemüse, ist bei uns heute aber ebenfalls ganzjährig zu bekommen.

Weil sämtliche Kohlsorten Kälte und sogar Frost vertragen, gelten sie dennoch als Wintergemüse, das in der dunklen Jahreszeit wertvolle Vitamine spendet.

Im Januar begegnen sie uns immer wieder in der magischen Kohlsuppe, die dem Körper beim Entgiften und Abnehmen unterstützt.

Der Vitamin-C-Gehalt des Weißkohls wird von anderen Kohlsorten wie Grünkohl übertroffen, aber Spitzenreiter sind Brokkoli und Rosenkohl! Nur 100 Gramm der kleinen Röschen enthalten 90 Prozent der empfohlenen Vitamin C-Tagesdosis für einen Erwachsenen. Doch nicht nur für uns große Leute ist Vitamin C wichtig - besonders Kinder brauchen das Vitamin für ihre körperliche und geistige Entwicklung. Deshalb solltest du deinem Kind unbedingt regelmäßig Gerichte mit Kohl anbieten.

Kohl ist gesund

Leckere Kohl-Gerichte für Kinder

Einige Kohlsorten haben von Natur aus einen leicht bitteren Geschmack, weshalb viele Kinder das Gemüse anfangs nicht mögen. Doch richtig zubereitet und clever kombiniert, schmeckt Kohl auch mäkeligen Kids!

Hier kommen beliebte Kohl-Gerichte für Kinder:

Kohl Rezepte für Kinder und Familie

Kohl und Beikost

Weil Kohl zu den blähenden Gemüsesorten zählt, kann er das sensible Bäuchlein deines Babys unnötig belasten.

Einige Sorten wie Weißkohl und Wirsing, Rosenkohl oder Grünkohl enthalten Bitterstoffe, die für ältere Kinder und Erwachsene sehr gesund, aber für Babys in der Beikost schwer verdaulich sind. Diese solltest du in den ersten zwölf Monaten also vermeiden.

Greife lieber auf milden Kohl zurück, wie Kohlrabi, Brokkoli oder Blumenkohl. Diese Sorten lassen sich prima zu Brei verarbeiten und verfügen über einen milden und angenehm nussigen Geschmack. Damit kannst du schon ab dem sechsten bis siebten Lebensmonat starten.

So erkennst du frischen Kohl:

Beim Kauf ist es wichtig, auf die Frische der Produkte zu achten. Frischen Kohl erkennst du an einer feuchten Schnittstelle am Strunk - sie sollte nicht eingetrocknet oder grau sein.

Außerdem ist die Farbe der äußeren Blätter entscheidend (das gilt besonders für Wirsing) - sind sie welk oder gar vertrocknet, dann handelt es sich um alten Kohl.

Kohlköpfe kannst du am besten unverpackt einkaufen. Eingeschweißte Produkte schimmeln schnell. Frischer Grünkohl wird auf dem Markt oft in einer großen Plastiktüte angeboten. Diese solltest du zu Hause sofort öffnen, damit die darin enthaltene Feuchtigkeit entweichen kann.

Besonders bei Grün- und Wirsingkohl empfiehlt es sich, Bio-Produkte zu verwenden, da im konventionellen Anbau noch immer Pestizide eingesetzt werden.

Tipps zur Aufbewahrung von Kohl:

Du solltest frischen Kohl zügig verbrauchen, da mit jedem Tag der Lagerung Vitamine verloren gehen. Grundsätzlich gilt das für alle Sorten, besonders aber für aufgeschnittenen Rot- und Weißkohl sowie für frischen Grünkohl.

Ganze Kohlköpfe kannst du ein paar Tage an einem kühlen, dunklen Ort oder im Kühlschrank lagern.

Eine gute Alternative ist das Einfrieren. Dafür solltest du das Gemüse schneiden und dann kurz blanchieren und in Eiswasser abschrecken. So kannst du es in mehreren Portionen zum Beispiel in Plastikbeuteln einfrieren und innerhalb von bis zu neun Monaten verbrauchen.

Weißkohl lässt sich außerdem gut haltbar machen, indem du das Gemüse zu Sauerkraut verarbeitest.

Gute Abwehrkräfte durch Sauerkraut

Das alte Rezept Sauerkraut erlebt aktuell einen echten Aufschwung. Es besteht typischerweise aus Weißkohl, der durch Fermentation haltbar gemacht wird. Das Ergebnis ist „milchsauervergorenes” Kraut, was erst einmal nicht so geschmackvoll klingt, aber wirklich lecker ist!

Die Milchsäure im Sauerkraut verfügt über reichlich Vitamin C, K und B12 sowie wertvolles Beta Carotin und Folsäure.

Zudem ist sie gesund für unseren Magen-Darm-Trakt, weil sie dort gesunde Bakterien ansiedelt. Diese schützen uns quasi von innen heraus gegen Viren und Krankheiten.

"Kohlwickel" bei kindlichen Wachstumsschmerzen, Prellungen und Entzündungen

Auch als Hausmittel hat sich Kohl bewährt. So können die Blätter von Weißkohl und Wirsing als Wickel auf schmerzende Hautstellen aufgelegt werden. Der austretende Saft des Kohls zieht in die Haut ein und wirkt kühlend, schmerzlindernd, abschwellend und entzündungshemmend.

Das hilft übrigens auch sehr gut frischgebackenen Mamas bei leichten Brustentzündungen in der Stillzeit und war ein Geheimtipp meiner Hebamme, der mir sehr geholfen hat.

Hausmittel Kohlwickel

Hausmittel Kohlwickel - Anleitung:

  1. Die Blätter von Weißkohl oder Wirsing waschen und abtrocknen. Die dicken Blattadern herausschneiden.
  2. Die Blätter auf einer ebenen Unterlage mit einem Teigroller oder einer Glasflasche so lange platt rollen, bis Saft austritt. Eventuell vorher leicht einritzen. (Nicht auf einer Holzunterlage rollen, da diese den Saft aufsaugt.)
  3. Dann die Kohlblätter überlappend auf die betroffene Körperstelle legen, sodass die Stelle komplett bedeckt ist.
  4. Mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken und mit einer Mullbinde fixieren.
  5. Mindestens eine Stunde oder über Nacht einwirken lassen.
  6. Nach dem Abnehmen des Wickels die Haut waschen, abtrocknen und bei Bedarf mit Olivenöl einreiben.
  7. Ein- bis zweimal täglich anwenden.

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