WeihnachtsbratwurstWeihnachtsbratwurst aus der Oberlausitz: So schmeckt Heiligabend rund um Görlitz
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Weihnachtsbratwurst mit Kartoffelbrei und Sauerkraut ist das typische Weihnachtsessen bei uns in der Oberlausitz. Ich wohne in Rothenburg, der östlichsten Kleinstadt Deutschlands, direkt an der Grenze zu Polen. Hier, wo sich deutsche und schlesische Einflüsse begegnen, hat die Weihnachtsbratwurst eine ganz besondere Tradition.
Während in vielen Regionen Deutschlands am Heiligabend Kartoffelsalat mit Würstchen, Raclette oder Entenbraten auf den Tisch kommt, duftet es bei uns nach Bratwurst, Butter und Speck. Und zwar nach einer Bratwurst, die es nur einmal im Jahr gibt: der schlesischen Weihnachtswurst.
Diese besondere Wurst wird nach geheimen Rezepturen der regionalen Fleischer ausschließlich in der Woche vor Weihnachten und zu Silvester hergestellt. Dabei hat jede Metzgerei ihr eigenes Gewürzgeheimnis: Mal ist es ein Hauch von Zitrone, mal Kardamom, Koriander, Muskat, Nelken oder Zimt. Manche bieten sie gebrüht an, andere ungebrüht, mit oder ohne Darm. Jeder hier schwört auf seine Lieblingsvariante.
Wenn ich in der letzten Woche vor Weihnachten durch Rothenburg oder das nahe Görlitz fahre, sehe ich sie jedes Jahr aufs Neue: die langen Schlangen vor den Fleischereien. Menschen in dicken Jacken, mit Einkaufstaschen in der Hand, geduldig wartend auf ihre Weihnachtsbratwurst. Selbst am 4. Advent, wenn unser kleiner Weihnachtsmarkt stattfindet, hat der Fleischer geöffnet, damit wirklich jeder noch seine Wurst für den Heiligabend bekommt.
Mein Mann Terence erinnert sich noch genau: Schon Tage vor Weihnachten stellte er sich an, um die Bratwürste für seine Familie zu besorgen. Denn seine Eltern überließen nichts dem Zufall. Sie wollten sicher sein, dass sie die Weihnachtsbratwurst rechtzeitig bekommen. Abends brutzelten die Würste dann zusammen mit Zwiebeln und Speck in der Pfanne, während auf dem Herd der Kartoffelbrei dampfte und das Sauerkraut sein typisches Aroma verströmte. Die ganze Küche war erfüllt von Wärme, Rauch und Vorfreude, während die Räuchermännchen mit dem Speck in der Pfanne um die Wette qualmten.
Bei Terence Eltern ist dieses bodenständige Essen bis heute ein richtiges Fest: Jeder hat seine Aufgabe, der Tisch wird liebevoll gedeckt, und erst wenn alle gegessen, abgeräumt und gespült haben, kommt der schönste Moment des Abends – die Bescherung.
Ich selbst bin gebürtige Berlinerin, und meine Großeltern haben nach ihrer Vertreibung aus Schlesien lange in Brandenburg gelebt. Bei uns gab es Heiligabend schon immer Kartoffelsalat mit Würstchen. Aber diese schlesische Tradition hat mich sofort berührt. Sie steht für Geborgenheit, Zusammenhalt und dieses besondere Gefühl, dass man nicht viel braucht, um etwas Festliches zu schaffen: nur gute Zutaten, gemeinsame Zeit und ein bisschen Butterduft in der Luft.
Heute gibt es bei uns die Weihnachtsbratwurst mit Kartoffelbrei und Sauerkraut auch manchmal „zwischen den Jahren”. Ich friere sie sogar ein. Das ist vermutlich ein kleiner Traditionsbruch, aber einer, der sich lohnt. Denn jedes Mal, wenn sie in der Pfanne brutzelt, riecht es nach Familie, Heimat und Weihnachten.
Ich zeige dir jetzt, wie meine Schwiegereltern die Weihnachtsbratwürste mit Kartoffelbrei und Sauerkraut zubereiten. Außerdem verrate ich dir, worauf du bei den verschiedenen Weihnachtsbratwurst-Arten – ob gebrüht oder ungebrüht – achten solltest. Danach zeige ich dir noch ein paar weitere traditionelle Gerichte aus der Oberlausitz und rund um Görlitz.
Während in vielen Regionen Deutschlands am Heiligabend Kartoffelsalat mit Würstchen, Raclette oder Entenbraten auf den Tisch kommt, duftet es bei uns nach Bratwurst, Butter und Speck. Und zwar nach einer Bratwurst, die es nur einmal im Jahr gibt: der schlesischen Weihnachtswurst.
Diese besondere Wurst wird nach geheimen Rezepturen der regionalen Fleischer ausschließlich in der Woche vor Weihnachten und zu Silvester hergestellt. Dabei hat jede Metzgerei ihr eigenes Gewürzgeheimnis: Mal ist es ein Hauch von Zitrone, mal Kardamom, Koriander, Muskat, Nelken oder Zimt. Manche bieten sie gebrüht an, andere ungebrüht, mit oder ohne Darm. Jeder hier schwört auf seine Lieblingsvariante.
Wenn ich in der letzten Woche vor Weihnachten durch Rothenburg oder das nahe Görlitz fahre, sehe ich sie jedes Jahr aufs Neue: die langen Schlangen vor den Fleischereien. Menschen in dicken Jacken, mit Einkaufstaschen in der Hand, geduldig wartend auf ihre Weihnachtsbratwurst. Selbst am 4. Advent, wenn unser kleiner Weihnachtsmarkt stattfindet, hat der Fleischer geöffnet, damit wirklich jeder noch seine Wurst für den Heiligabend bekommt.
Mein Mann Terence erinnert sich noch genau: Schon Tage vor Weihnachten stellte er sich an, um die Bratwürste für seine Familie zu besorgen. Denn seine Eltern überließen nichts dem Zufall. Sie wollten sicher sein, dass sie die Weihnachtsbratwurst rechtzeitig bekommen. Abends brutzelten die Würste dann zusammen mit Zwiebeln und Speck in der Pfanne, während auf dem Herd der Kartoffelbrei dampfte und das Sauerkraut sein typisches Aroma verströmte. Die ganze Küche war erfüllt von Wärme, Rauch und Vorfreude, während die Räuchermännchen mit dem Speck in der Pfanne um die Wette qualmten.
Bei Terence Eltern ist dieses bodenständige Essen bis heute ein richtiges Fest: Jeder hat seine Aufgabe, der Tisch wird liebevoll gedeckt, und erst wenn alle gegessen, abgeräumt und gespült haben, kommt der schönste Moment des Abends – die Bescherung.
Ich selbst bin gebürtige Berlinerin, und meine Großeltern haben nach ihrer Vertreibung aus Schlesien lange in Brandenburg gelebt. Bei uns gab es Heiligabend schon immer Kartoffelsalat mit Würstchen. Aber diese schlesische Tradition hat mich sofort berührt. Sie steht für Geborgenheit, Zusammenhalt und dieses besondere Gefühl, dass man nicht viel braucht, um etwas Festliches zu schaffen: nur gute Zutaten, gemeinsame Zeit und ein bisschen Butterduft in der Luft.
Heute gibt es bei uns die Weihnachtsbratwurst mit Kartoffelbrei und Sauerkraut auch manchmal „zwischen den Jahren”. Ich friere sie sogar ein. Das ist vermutlich ein kleiner Traditionsbruch, aber einer, der sich lohnt. Denn jedes Mal, wenn sie in der Pfanne brutzelt, riecht es nach Familie, Heimat und Weihnachten.
Ich zeige dir jetzt, wie meine Schwiegereltern die Weihnachtsbratwürste mit Kartoffelbrei und Sauerkraut zubereiten. Außerdem verrate ich dir, worauf du bei den verschiedenen Weihnachtsbratwurst-Arten – ob gebrüht oder ungebrüht – achten solltest. Danach zeige ich dir noch ein paar weitere traditionelle Gerichte aus der Oberlausitz und rund um Görlitz.
Weihnachtsbratwurst
Zutaten für 4 Portionen
- 4 +
- 8 Weihnachtsbratwürste
- 30 g Butterschmalz (oder Marina Margarine)
- 200 g geräucherter Bauchspeck
- 500 g Sauerkraut
Für den Kartoffelbrei
- 800 g Kartoffeln (mehligkochend)
- 200 ml Milch
- 1 EL Butter
- ½ TL Salz
- 1 Prise Muskat
Für die Röstzwiebeln
- 800 g Zwiebeln
- 50 g Butter
Zubereitung:
- Schäle die Kartoffeln und schneide sie in Stücke. Gib sie in einen Topf, bedecke sie mit Wasser, füge etwas Salz hinzu und koche sie bei geschlossenem Deckel weich.
- Schneide währenddessen die Zwiebeln in Scheiben. Brate sie in der Butter goldbraun. In einer zweiten Pfanne brätst du den gewürfelten Speck, bis er schön knusprig ist. Erhitze das Sauerkraut in einem weiteren Topf und lass es bei kleiner Hitze warm werden.
- Wenn du ungebrühte Weihnachtsbratwürste hast, gib sie kurz in heißes Wasser, bis sie fest werden. Danach brätst du sie goldbraun in Butterschmalz oder Margarine in der Pfanne an.
- Sind die Kartoffeln weich, gieße das Wasser ab und lass sie kurz ausdampfen. Drücke sie durch eine Kartoffelpresse oder zerstampfe sie mit dem Stampfer. Gib Milch, Butter, Salz und eine Prise Muskat dazu und rühre alles cremig. Füge so viel Milch hinzu, bis der Kartoffelbrei die Konsistenz hat, die du magst.
- Gib zum Servieren den Kartoffelbrei auf den Teller und drücke in die Mitte eine kleine Mulde. Fülle sie mit dem ausgelassenen Speckfett. Dann kommen Sauerkraut, gebratene Zwiebeln, Speck und die Weihnachtsbratwurst.


Überblick über schlesische Weißwurst und Weihnachtsbratwurst in der Oberlausitz
Weihnachtsbratwurst ist nicht gleich Weihnachtsbratwurst. Es gibt sie in verschiedenen Formen und Zubereitungsarten. Jeder Ort, ja sogar jeder Fleischer, hat seine eigene Variante.Hier ein kleiner Überblick über die bekanntesten Arten:
- Schlesische Weißwurst: hat mit der bayerischen Weißwurst nichts zu tun. Sie ist meist ungebrüht und wird traditionell in etwas Mehl gewälzt und anschließend angebraten. So kennt man sie in vielen Teilen Schlesiens.
- Weihnachtsbratwurst mit Darm: wird entweder gebrüht oder ungebrüht verkauft. Gebrühte Varianten können direkt gebraten werden, ungebrühte müssen vorher kurz in heißes Wasser, bis sie fest werden.
- Weihnachtsbratwurst ohne Darm: ist die Spezialität bei uns in Rothenburg. Sie hat hier echte Tradition vom Fleischer Eichler, der sie jedes Jahr zu Weihnachten anbietet.
Wir Rotenburger lieben Bratwurst ohne Darm das ganze Jahr über, aber zu Weihnachten gehört diese besondere Variante einfach dazu. Ihr Ursprung liegt in der Nachkriegszeit: Damals waren Zutaten knapp, also formte man die Bratwürste einfach von Hand und brühte sie, damit sie ihre Form behielten.
Diese Tradition hat sich bis heute gehalten. Meine Kinder lieben sie. Sie essen Bratwurst ohne Darm auch im Sommer vom Grill und lieben es das ganze Jahr über, wenn ich sie ihnen in eine Bratwurstkrake verwandle.
Bei meinen Schwiegereltern gibt es jedes Jahr ungebrühte Weihnachtsbratwürste, die zuerst kurz in heißem Wasser gegart und dann in der Pfanne gebraten werden. So bleiben sie saftig und bekommen eine schöne Farbe.
Rezept-Rundschau
Die 10 besten Weihnachtsessen + 4 fast unbekannte Rezepte, die zur Tradition werden können!
Hier gibt’s die 10 besten Weihnachtsessen inklusive aller Rezepte zum Nachkochen und 4 neue, leckere Ideen fürs Fest.
Die 10 besten Weihnachtsessen
Weitere traditionelle Rezepte aus der Oberlausitz
Die Oberlausitz und das angrenzende Schlesien haben besonders rund um die Weihnachtszeit kulinarisch so viel zu bieten. Hier findest du einige traditionelle Gerichte, die bei uns in der Region bis heute fest zur Küche gehören:- Schlesischer Kartoffelsalat mit Hering ist ein legendäres Familienrezept meiner Oma, das bei uns am Heiligabend nie fehlen darf. Sie wurde 1928 bei Breslau geboren und hat ihren Kartoffelsalat immer „wie früher zu Hause” mit Hering zubereitet. Diese Variante mit Fisch ist auch in der Lausitz, die an Schlesien grenzt, sehr verbreitet und bei uns eine feste Tradition.
- Schlesische Mohnklöße (auch Mohnpielen oder Mohn-Kließla) sind ein klassisches Weihnachtsdessert rund um Görlitz, das schon meine Uroma so gemacht hat. Mohnklöße sind eigentlich kein Kloßgericht, sondern eher ein Schichtdessert aus Mohn, Milch und Gebäckresten. Der Name kommt daher, dass die Masse auf dem Teller wie Klöße angerichtet werden kann. Heute serviert man sie meist in einer Schüssel oder im Glas.
- Schlesisches Himmelreich ist ein altes, herzhaftes Gericht aus der schlesischen Küche mit Kassler und Backobst, das bei uns rund um Görlitz noch in vielen Gasthäusern serviert wird. Mohnstollen gehört bei uns in der Lausitz neben Butterstollen und Quarkstollen fest zur Weihnachtszeit. Jeder Bäcker hat dabei seine kleinen Besonderheiten. Im Nachbarort bei Bäcker Hübner wird er sogar für den Vorrat in der Dose gebacken.
- Heringshäckerle ist ein traditionelles Fischgericht aus Schlesien, das in der Lausitz, zwischen Polen, Sachsen und Brandenburg, sehr beliebt ist. Es besteht aus fein gehacktem Matjes oder Heringsfilet, das mit Zwiebeln, Apfel und Gewürzgurken gemischt wird. Die Konsistenz erinnert fast an Tatar, so fein muss es geschnitten werden. Manche Omas drehen die Zutaten sogar durch den Fleischwolf.
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